Last Updated on 20. Dezember 2019 by Waltraud Seidel
Whisky-Investment – Genuss mit Aussicht auf Rendite
Whisky wird in der Regel von Personen gekauft, die ihn gerne trinken und einfach genießen.
Jedoch wächst die Anzahl derjenigen Käufer, die den Whisky nicht unbedingt trinken möchten, sondern darauf hoffen, den edlen Tropfen gewinnbringend weiterverkaufen zu können.
Die meisten Menschen denken bei einer Investition in Alkohol wahrscheinlich zunächst an seltene Weine.
Was wirklich boomt, ist jedoch der Investmentmarkt für Whisky – die Renditen sind zum Teil kolossal.
Der 18-jährige Macallan beispielsweise kostete im Jahr 2015 21.000 Euro.
Bis Ende 2016 war die Flasche 51.000 Euro wert.
Das entspricht einer Wertsteigerung von über 142 Prozent und das innerhalb von gerade einmal einem Jahr.
Finden Sie hier die gesamte Whisky-Infografik
Laut der jüngsten Ausgabe des Knight Frank „Global Wealth Reports“ war 2018 ein „transformatives“ Jahr für seltenen Whisky:
Erstmals stieg der Preis für eine Flasche über die Marke von einer Millionen Euro.
Der rekordträchtige Whisky war wieder einmal der Macallan 1926 Single Malt in einer einzigartigen Flasche des irischen Künstlers Michael Dillon.
Betrachtet man die Wertsteigerung von Luxusobjekten im Jahr 2018 insgesamt, fällt schnell auf:
Seltener Whisky liegt mit einem Wertgewinn von bis zu 40 Prozent weit über den Werten für seltene Münzen (12%), Wein (9%), Kunst (9%), Uhren (5%) und andere luxuriöse „Objekte des Begehrens“.
Das wachsende Interesse an Whisky führte dazu, dass das Unternehmen für alkoholische Getränke Diageo im vergangenen Jahr Pläne bekannt gab, 205 Millionen Euro in schottische Whisky-Touristenattraktionen und Besucherzentren zu investieren.
Darüber hinaus sollen 10 weitere schottische Brennereien eröffnet werden, darunter eine im Süden Schottlands zum ersten Mal seit fast zwei Jahrhunderten.
Warum boomt die Whisky-Investition?
Zu den größten Whisky-Boom-Einflüssen gehört der chinesische Markt.
Hier war das prestigeträchtige Getränk anfänglich nur unter Geschäftsleuten weit verbreitet und wurde gerne an Kooperations- und Businesspartner verschenkt.
Das wurde allerdings von Compliance Managern mit der Zeit unterbunden, da diese Art Schenkungen auch als Bestechungsversuch negativ gewertet werden konnten.
Trotz dessen wird der Investmentmarkt für Sammler-Whiskys nach wie vor von China aus getrieben.
Martin Green, Leiter des Whisky Auktionshauses Bonhams, führt das auf den wachsenden Reichtum und das positive Image von Whisky als Premium-Produkt in Fernost zurück.
Darüber hinaus hat der Aufstieg der sogenannten „High Net Worth Individuals“ (HNWI) – eine Gruppe von Menschen unter 30 im Besitz von (mindestens) 30 Millionen Dollar – Einfluss auf die Nachfrage nach seltenen Whiskys.
Laut des Berichts eines chinesischen Finanzmagazins stieg das Interesse dieser HNWI in den vergangenen drei Jahren von 15 Prozent auf 22 Prozent.
Aber der chinesische Markt ist nicht allein für den Whisky-Boom verantwortlich, so Vijay Sarathi, Analyst bei Technavio, der sich auf die Erforschung alkoholischer Getränke spezialisiert hat:
„Die Nachfrage nach Premium-Whisky steigt weltweit, insbesondere in wichtigen Märkten wie Großbritannien und den USA. Super-Premium-Whiskys, deren Preise über 30 US-Dollar liegen, verzeichneten 2014 einen Umsatz von fast 330 Millionen US-Dollar und wuchsen um fast 20%.
Dieser Trend deutet darauf hin, dass das Wachstum des Premium-Whiskey-Segments den Umsatz für den Gesamtmarkt bis 2020 deutlich steigern wird.“
Fazit:
Aufgrund der vorgenannten Fakten ist ein Investment in Whisky durchaus eine Anlage-Alternative.
Sie eignet sich zur Depotbeimischung einer schon vorhanden soliden Vermögensstruktur.
Wie bei allen alternativen Investments sollte dies Anlage nie über Kredit erfolgen und keine Gelder investiert werden, die unter Umständen kurzfristig wieder benötigt werden.
Weiter sollten sie einen Blick auf folgende
gewinnmindernde Investitionsrisiken haben:
- Lagerung
- Versicherung des Whisky-Bestandes
- Transaktionskosten
- Versandkosten
Des Weiteren sollte ein Whisky-Investor über eigene exzellente Whisky-Kenntnisse und Erfahrungen verfügen.
Oder mit auf diesem Gebiet versierten Fachleuten oder Vermögensverwaltern zusammenarbeiten.
Das Schöne ist, dass diese Art des Investments auch für Kleinanleger geeignet ist.
Das Risiko minimiert sich auf die Höhe des Einsatzes, den jeder für sich individuell bestimmen kann.
Es ermöglicht aber durchaus die Chance, mit dem Investment einen Wertzuwachs zu erreichen, der bei klassischen Anlagen kaum erzielbar sein wird.
Etwas Finesse und Expertenwissen vorausgesetzt.
Im Worst Case kann der edle Tropfen ja auch selbst verköstigt werden.
Dann ist zwar nur die Genuss-Rendite vorhanden, aber das dürfte einem echten Whisky-Liebhaber ja auch sehr viel bedeuten…..
In der Szene heißt es ja, dass versierte Whisky-Kenner und Sammler von einer Sorte jeweils drei Flaschen kaufen:
Eine zum Trinken, eine zum Tauschen und eine für einen späteren Verkauf.
Hier nochmal der Link gesamten Whisky-Infografik
Dieser Artikel ist mit redaktioneller Unterstützung der Agentur Peak Ace AG entstanden.