Last Updated on 15. August 2021 by Waltraud Seidel
Spätestens in Zeiten des Lockdowns sind die meisten deutschen Konsumenten gezwungenermaßen auf das Onlineshopping umgestiegen, die Geschäfte waren geschlossen, das Leben in den Innenstädten kam währenddessen zum Erliegen.
Doch wie wirkt sich diese Entwicklung langfristig auf unseren stationären Einzelhandel aus?
Hat dieser überhaupt noch eine Chance oder ist das Konzept „Einkaufen im Geschäft” inzwischen überholt?
Eine neue Untersuchung von Lifestyleslab beschäftigt sich mit genau dieser Frage und klärt mittels einer bundesweiten Befragung auf, welche Präferenzen und Wünsche die Konsumenten in Deutschland aktuell beim Shoppen favorisieren.
Der Einzelhandel in deutschen Innenstädten
Doch bedeutet das Wachstum des digitalen Sektors gleichzeitig auch das „Aus“ für den stationären Handel?
Nicht unbedingt!
Die Innenstädte sind immerhin das soziale und kommunikative Zentrum einer Stadt.
Hier wird nicht nur eingekauft, sondern Menschen treffen sich auch für ihre Freizeitaktivitäten.
Deshalb werden sie auch weiterhin Knotenpunkt für das Zusammenkommen der Einwohner sein.
Shoppen in Corona-Zeiten
Nicht nur das Geld ist knapp, auch die Bereitschaft, während der Pandemie stationäre Geschäfte aufzusuchen – selbst wenn diese wieder geöffnet haben – bleibt gering.
Die Mehrheit der Befragten gaben an, nie in Geschäfte zu gehen, die nicht den täglichen Bedarf decken (27 Prozent).
Viele Konsumenten meiden aktiv das Einkaufen im Geschäft, um ein Infektionsrisiko zu vermeiden.
Während des harten Lockdowns ist dieser Gedanke natürlich obsolet, da in diesem Fall das Einkaufen in einem Geschäft außerhalb des täglichen Bedarfs gar nicht möglich war.
Das Geschäft vor Ort bleibt unersetzbar
Doch trotz diesem Trend zum Online-Shopping, können sich viele Menschen ein Leben ohne ihre belebte Innenstadt nicht vorstellen.
Fast die Hälfte, nämlich ganze 45 Prozent der Befragten, gehen weiterhin gerne im stationären Handel einkaufen.
Doch warum sind Innenstädte weiterhin beliebt und was unterscheidet den stationären Einzelhandel vom Onlineshopping?
Aus der Befragung gehen folgende Gründe für den Besuch von stationären Geschäften hervor:
• Das direkte Anprobieren der Produkte
• Die Beratung durch Verkäufer und Fachberater
• Keine zusätzlichen Kosten (z. B. Versand)
• Bummeln und Schaufenster-Shoppen (zusätzliche Inspirationsquellen)
Die beliebtesten Innenstädte Deutschland
Eine Umfrage des Kölner Handelsforschungsinstituts ergab, dass deutsche Innenstädte in der Gesamtwertung die Schulnote drei plus erhalten.
Sieger der Großstädte ist dabei Leipzig. Jedoch sollte dazu erwähnt werden, dass klassische Einkaufsmetropolen wie Berlin oder München nicht mit einbezogen wurden.
Hauptgrund für den Besuch der Innenstadt ist und bleibt das Shopping.
Auf Bundeslandebene gehen vor allem die Einwohner in Bayern, Rheinland-Pfalz und Thüringen gerne im stationären Einzelhandel einkaufen.
Innenstädte müssen sich verändern
Zweifelsohne verändern sich die Strukturen des Einzelhandels langfristig weiter.
Wie genau sich Innenstädte zu ihrem Gunsten weiterentwickeln müssen, hängt ganz von der jeweiligen Region und ihren Einwohnern ab.
Fest steht:
Die Innenstadt ist nicht mehr nur zum Shoppen da.
Zwar bleibt der Einkauf eine lukrative Freizeitaktivität, um die Stadt überhaupt zu besuchen, jedoch sollten die Bereiche Soziales und Erholung ebenfalls vermehrt Einzug in den Ausbau einer Innenstadt finden.
Das Herz der Stadt muss pulsieren und eine lebendige Mischung aus Tourismus, Restaurants, Cafés und Unterhaltung bieten.
Fazit:
Sowohl Offline-Shopping als auch Online-Shopping wird seinen Stellenwert in der Zukunft haben.
Schon vor der Pandemie war in den Innenstädten der stationäre Handel massiv unter Druck.
Durch die verhängten Lockdowns wurde diese Situation drastisch verschärft.
Deshalb müssen insbesondere lokale Geschäfte auf veränderte Rahmenbedingungen und die Konkurrenz aus dem Netz reagieren, um nicht auf der Strecke zu bleiben.
Natürlich gibt es Unternehmen, die mit spezialisierten Angeboten – die den Kontakt zum Kunden unabdingbar machen- unterwegs sind. Diese können sicherlich auch ohne digitale Angebote existieren.
Für alle anderen Marktteilnehmer wird es sehr schwierig, ohne gute Internetpräsenz zu überleben.
Bleibt spannend, was sich die jeweiligen Händler einfallen lassen, um die Gunst der Interessenten/Kunden zu gewinnen und damit ihre Marktanteile zu steigern.
Unternehmen die beide Kanäle -also stationär und digital- bedienen können, werden eindeutig im Vorteil sein.
Insofern ist klar:
Wer den digitalen Wandel verpasst, verpasst die Zukunft!
Die gesamte Studie, sowie Berichterstattung zum Thema & Recherche-/Daten-Quellen finden Sie hier:
https://lifestyleslab.com/studie-offline-shopping/
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Agentur Peak Ace AG entstanden.