Last Updated on 26. Oktober 2020 by Waltraud Seidel
Wo drückt der digitale Schuh in der deutschen Baubranche? Bauen 4.0
Um den Wohnungsbedarf in Deutschland zu decken, müssten jährlich 400.000 Wohnungen fertiggestellt werden.
Die tatsächliche Summe an Wohnungen beläuft sich allerdings lediglich auf ungefähr 260.000 Einheiten.
Der Grund dafür:
Deutschlands Bauökonomie stößt an ihre Belastungsgrenze bezüglich Produktivität.
Erleichterung könnte mittels nachhaltigen Baulösungen und digitalen Helfern erreicht werden.
Eine Themenwelt der BKM nimmt den Ist-Zustand sowie das Digitalisierungslevel der Baubranche in den Blick und zeigt sinnvolle Lösungswege aus der analogen Misere auf.
Infobeitrag der BKM: Mehr Informationen zum Wohnen und Bauen der Zukunft hier
Ist-Zustand: Steigendes Bauvolumen bei stagnierender Produktivität
Das deutsche Bauvolumen steigt jährlich – so auch 2010 bis 2016 von 237 auf 305 Milliarden Euro.
Das Bauvolumen hat allerdings nichts mit der eigentlichen Produktivität zu tun, denn diese bleibt seit Jahren annähernd auf demselben Niveau.
Das ist an Zahlen belegbar – pro Jahr konnten zwischen 1995 und 2015 in diesem Bereich lediglich 0,3 % zugelegt werden.
Wer glaubt, dass dies an der Rezession liegt, der irrt, denn andere Branchen konnten bessere Ergebnisse einfahren.
So zum Beispiel das verarbeitende Gewerbe mit +2 % pro Jahr.
Warum ist das so?
Der deutschen Bauwirtschaft fehlt es schlichtweg an Effektivität bei Planung, Durchführung und Kontrolle von Projekten.
Bestes Beispiel dafür ist das Jahrhundertprojekt (gemeint ist hier die Dauer bis zur Eröffnung) BER-Flughafen.
Wie ist der mangelhaften Effektivität beizukommen?
Das Manko in Sachen Effektivität ist eine Krux, die schon seit Jahren besteht.
Ihre Ursachen liegen unter anderen im Fachkräftemangel sowie eklatanten Preissteigerungen in der Branche
Allerdings ist das noch nicht alles.
Deutschland hat (auch in Sachen Bau) die Digitalisierung zumindest zum Teil verschlafen.
Mit Hilfe von Digitalmaßnahmen und modernen Technologien könnte der gesamte Bauprozess optimiert und somit effizienter und kostengünstiger gestaltet werden.
So wäre es schlussendlich auch möglich, mit dem jährlich wachsenden Bauvolumen Schritt zu halten.
Diese Infografik zeigt weitere Defizite, die die Effektivität der deutschen Bauwirtschaft belasten und behindern:
Diese BKM-Themewelt klärt über die Zukunft des Bauens auf.
Welche Digitalmaßnahmen sind für zukünftige Bauvorhaben sinnvoll?
Momentan mangelt es noch deutlich an digitalem Know-how.
McKinsey zufolge schafft es die deutsche Bauwirtschaft – verglichen mit anderen Wirtschaftszweigen Deutschlands – lediglich auf den vorletzten Platz.
Nur das Jagd- und Fischereiwesen ist weniger digital ausgebaut.
Prozesse aus der digitalen Welt, die der Bauindustrie auf die produktiven Sprünge helfen könnten, sind laut BKM-Infokampagne u. a. Laserscans, Künstliche Intelligenz und Augmented Reality.
Da sie sowohl bei der Planung als auch bei der Umsetzung und Kontrolle eingesetzt werden können, steigern diese Digitallösungen die Produktivität holistisch und können sogar Risiken (bezüglich Kosten- und Materialkalkulationen, aber auch Gefahren am Arbeitsplatz) minimieren.
Weitere digitale Ansätze samt Erläuterungen sind auf dieser Infografik zu finden:
Weitere Informationen zur Zukunft des Bauens auf dieser Landingpage der BKM
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Agentur Peak Ace AG entstanden.