Last Updated on 14. August 2021 by Waltraud Seidel
Der eSport boomt und hat in den letzten Jahren den Absprung vom Nischen-Sport in den Mainstream geschafft.
Und das nicht grundlos, denn im eSport steckt eine riesige Wirtschaftskraft mit hohem Wachstumspotential.
Aber woher genau kommen die riesigen Summen und wie steht Deutschland im internationalen Vergleich dar?
Was ist eSport?
Der Begriff des eSports beschreibt das wettbewerbsorientierte Spielen von Videospielen.
Das bedeutet, es gibt feste Regeln ein Spielfeld und eine Wettbewerbsinfrastruktur, die Spieler, Teams, Ligen, Broadcaster und das Publikum umfasst.
Eben genau so, wie bei anderen Sportarten wie Fußball, Tennis oder Volleyball.
Was eSportler für den Erfolg vor allem benötigen, ist mentale Stärke.
Denn das stundenlange Gaming auf Wettbewerbsniveau ist herausfordern und erfordert enorm viel Training.
Doch nicht nur psychische Anspannung ist hoch, auch eine gewisse physische Fitness ist gefordert.
Der eSport als Wirtschaftskraft – So sehen die Zahlen aus
Sowohl in Bezug auf die Zuschauerzahlen als auch auf die finanziellen Einnahmen konnte die eSport-Branche im letzten Jahrzehnt enormes Wachstum verzeichnen.
Im Jahr 2020 hat eSport weltweit fast die 1-Milliarde-Dollar-Marke geknackt – rund 950 Million US-Dollar waren es ganz genau. Bis zum Jahr 2023 werden sogar fast 1,6 Milliarden US-Dollar erwartet, ein rasantes Wachstum, das wohl auch in Zukunft nicht abflachen wird.
Grund sind die stetig steigenden Zuschauerzahlen, die den Umsatz der Branche in die Höhe treiben.
495 Millionen Zuschauer, das sind fast 7 % der gesamten Weltbevölkerung, konnten sich im Jahr 2020 für den eSport begeistern.
Das bleibt auch bei Sponsoren nicht unbemerkt.
Immer größere Summen sind diese bereit in die Branche zu investieren.
Den größten Teil der Einnahmen machen Sponsoring und Werbung aus, der Rest stammt aus Publisher-Gebühren, Medienrechten, Ticket- und Merchandise-Umsätzen sowie Streaming-Anteilen.
Im internationalen Vergleich stellen die USA, Asien und Nordamerika, gemessen am Umsatz, die Spitze dar.
Allein China macht fast ein Fünftel des Marktes aus. Platz 4 und 5 gehen nach Europa, mit ca. 40 Million USD an Preisgeldern, bieten Schweden und Dänemark sich ein Kopf an Kopf Rennen.
ESport in Deutschland – Status Quo
Deutschland liegt im internationalen Vergleich derzeit mit fast 30 Millionen USD Umsatz auf Platz 9 der Top 10 Länder.
Trotzdem ist das Potenzial des eSport Marktes in Deutschland noch großenteils ungenutzt.
Das liegt vor allem an der nur schleppend voranschreitenden Digitalisierung, insbesondere in Hinblick auf den Netzausbau.
Spieler*innen haben so oft nicht die nötige Infrastruktur, um international wettbewerbsfähig zu sein. Das übt Druck auf die Politik aus, Vereine und Experten fordern mehr Unterstützung und entsprechende Maßnahmen.
Denn das Potenzial von eSport in Deutschland ist eindeutig:
Rund 16 Prozent der Deutschen (13 Millionen) haben sich bereits mindesten einmal ein eSport Turnier angeschaut.
Darüber hinaus gibt es bereits zahlreiche Profispieler*innen, Vereine und private Sponsoren.
Sogar Fußballvereine wie Schalke 04 haben inzwischen eigene eSport-Teams. Hier warten 10.000 Euro Festgehalt im Monat auf die Profi-Gamer.
Deutschlands erfolgreichster eSportler nach Preisgeld ist derzeit Kuro Takhasomi. Mit dem Spiel Dota 2 hat er bislang über 5 Millionen US-Dollar verdient.
Profi-Gamer–Beliebte Freizeitbeschäftigung mit Aussicht auf einen Traumjob?
Die Chancen, ein Profi-Spieler zu werden, sind leider ziemlich gering (0,00008 %), denn eSports ist kein einfaches Geschäft.
Dennoch könnten sich nach aktuellen Befragungen 28 Prozent der 16- bis 24-Jährigen eine Karriere als eSportler vorstellen, sofern die Schul- oder Berufslaufbahn parallel weiterverfolgt werden kann. Jeder vierte Schulabgänger sieht eSports als erstrebenswerte Karrierelaufbahn an.
Eigenschaften, um sich in der Gamer-Szene chancenreich zu positionieren, sind außer dem Spaß am Spielen, Teamgeist, Reiz des Wettbewerbs und natürlich Durchhaltevermögen, Talent, Fleiß und Wille.
Wenn man wissenschaftlichen Analysen und auch praktischen Erfahrungswerten glaubt, haben Menschen, die sich auf Abenteuer in virtuellen Welten begeben nicht nur Spaß, sondern erlernen auch jede Menge Fähigkeiten, die bei der Karriere wichtig sein können, wie zum Beispiel Führungsstärke, ökonomisches Verständnis, strategische Weitsicht…
Sicher nützliche Kompetenzen, um die die Herausforderungen der heutigen und zukünftigen Arbeitswelt zu meistern.
Die Freude am Spielen sollte an erster Stelle stehen, und der Blick auf das Leben in der realen Welt nicht verloren gehen.
Noch mehr Informationen rund um das Thema eSport finden Sie in dem eSport Report von auspreiser.de.
Auch Investmenthäuser sehen das Potential und die Wachstumschancen durch immer weitere technische Möglichkeiten, zunehmende Zuschauerzahlen und steigendes Interesse von Sponsoren. Dies könnte auch für Anleger interessante Perspektiven eröffnen.
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Agentur Peak Ace AG entstanden.